Warum die Stiftung?

Meine Geschichte:

„Mein Vater ist in Indien während der englischen Besatzung groß geworden. Die Familie lebte in einfachsten Verhältnissen. Bildung war Luxus und musste bezahlt werden, doch dieses Geld fehlte meinen Großeltern, sie konnten ihre Kinder nicht zur Schule schicken. Aber sie wussten um die Notwendigkeit einer guten Bildung, um sein Leben eigenverantwortlich gestalten und die eigenen Verhältnisse verbessern zu können.

25 Cent Schulgeld für einen Monat konnten wir nicht aufbringen

Als mein Großonkel einmal ausnahmsweise 160 Paisa (25 Cent) erübrigen konnte, hat er dieses Geld für den Schulbesuch meines Vaters ausgegeben. Für einen Monat reichten damals die 25 Cent.
Mein Vater war überglücklich, dass er lernen durfte und ging gern den langen Weg durch die Reisfelder bis zur Schule. Als der Monat um war und er wieder zu Hause bleiben musste besuchte der Lehrer die Familie meines Vaters, um zu fragen, warum der Junge nicht mehr käme. Er hörte, dass kein Geld für die Schule da sei und machte einen Vorschlag: „Der Junge ist fleißig und schlau. Er soll weiter zur Schule kommen. Das Schulgeld bezahle mir bitte dann, wenn du es möglich machen kannst.“
So ermöglichte der Lehrer meinem Vater den weiteren Schulbesuch.

Schulaufgaben unter einem Mangobaum

Auch andere Hürden haben ihn nicht aufgehalten, zu lernen. So gab es z.B. kein Licht im Haus der Familie, doch in Indien wird es immer gegen 19 Uhr dunkel. Wenn mein Vater also endlich nach dem langen Schulweg zu Hause ankam, war es schon dunkel. Mein Vater machte also jeden Tag auf halbem Weg unter einem Mangobaum Pause, setzte sich dort hin und erledigte seine Hausaufgaben bis es dunkel wurde. Dann ging er den Rest des Weges nach Hause, denn den Weg bei Dunkelheit zu finden, war kein Problem für ihn.

Mein Vater durchlief die Schule gern und machte ein gutes Abitur. Durch ein Stipendium konnte er in England studieren und erlangte so ein Ingenieursdiplom. Zurück in Indien arbeitete er als Vorarbeiter in der Stahlbranche. Zwischendurch ging er wieder ins Ausland und konnte schließlich mit all seinem Wissen viel zum Aufbau Indiens beitragen.

Schulbildung war auch zu meiner Kindheit keine Selbstverständlichkeit

Alle seine zehn Kinder erhielten eine gute Schulbildung, was während meiner Kindheit noch keine Selbstverständlichkeit war. Ich selbst habe ein hüttentechnisches Studium in Solingen absolviert und bin wie mein Vater Ingenieur geworden. So schließt sich der Kreis.

Rahman sen. im Jahre 1953Was diese Geschichte so bedeutend macht ist die Tatsache, dass mein Vater Förderer hatte, die ihm auf den Weg geholfen haben. Ebenso wichtig ist es aber auch, dass mein Vater sich angestrengt und alles gegeben hat, um ans Ziel zu kommen.

Kinder und Jugendliche brauchen Menschen die sie fördern

Diese Erfahrung möchte ich weitergeben.
Ich weiß, dass es hier in Deutschland und in der ganzen Welt junge Menschen gibt, die gerne lernen wollen, aber in Verhältnissen leben, die das nicht möglich machen.
Diesen Kindern und Jugendlichen möchte ich mit meiner Stiftung helfen.

Und es würde mich mit Stolz erfüllen, Sie zu gewinnen, gemeinsam mit mir die Welt ein bisschen besser zu machen.“